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Presseberichte |
Herzstück des neuen Wasserkraftwerkes am Arterner Wehr wurde montiert
Ein riesiger, roter Kranarm ragte aus der Kleingartenanlage am Arterner Unstrutwehr. Eine nach der anderen hob er die beiden tonnenschweren Schnecken für das neue Wasserkraftwerk an Ort und Stelle. Das ist im Grunde eine riesige Kammer aus Beton, die neben das Wehr gebaut wurde. Um die Kraft der Unstrut zu nutzen, wird einfach das Prinzip der archimedischen Schnecke umgekehrt: Jahrtausendelang haben Menschen solche Schnecken gedreht, um Wasser nach oben zu heben. Im Kraftwerk ist es nun umgekehrt: Das stromabwärts fließende Wasser dreht die Schnecke. Und zwei Generatoren wandeln diese Drehbewegung in Strom um. 1,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr soll das Kraftwerk liefern, sagt Stephan Goldmann. Genug für rund 400 Einfamilienhäuser. Vor fünf Jahren nahm Goldmann das Wasserkraftwerk an der Unstrut in Angriff. "Ich habe seinerzeit die erste Windkraftanlage im Unstrut-Hainich-Kreis errichtet", erzählt der Inhaber einer Garten- und Landschaftsbaufirma in Diedorf. Später produzierte er auch Sonnenstrom. "Nur Wasser fehlte noch in der Ökosammlung", sagt er und lacht. Im Ingenieurbüro von Harald Kellner in Mühlhausen fand er den passenden Partner für das Projekt. Und mit Ritz- Atro in Bayern auch eine Firma, die es umsetzen konnte. Im August vergangenen Jahres starteten die Bauarbeiten. Zuvor wurde lange mit dem Land verhandelt.
Denn zusammen mit dem Kraftwerk baut Goldmann auch eine Fischtreppe, die es den Tieren ermöglicht, den Höhenunterschied am Wehr schonend zu überwinden. Die Treppe hätte sonst das Land selbst bauen müssen. Nun entsteht sie zusammen mit dem Wasserkraftwerk, weshalb Stephan Goldmann für jede eingespeiste Kilowattstunde drei Cent mehr bekommt insgesamt 12,26 Cent. Er schätzt, dass die Kosten am Ende bei gut einer Million Euro landen werden. "Investiert hat hier die Sparkasse", sagt er und schmunzelt. Das neue Kraftwerk bekommt eine vollelektronische Steuerung. Die soll dafür sorgen, dass das Wehr nicht trockenfällt, sondern immer nur so viel Wasser in die Kraftwerkskammer abfließt, dass auf dem Wehr zwei Zentimeter Nass bleiben. In Zeiten niedriger Wasserstände wird sich nur eine Schnecke drehen. Gestern waren alle heilfroh über den knackigen Frost, der den schlammigen Boden auf der Baustelle in festen Untergrund verwandelte. So kamen der Riesenkran und der Schwerlasttransport nicht ins Schlingern. Ende März soll das Kraftwerk in Probelauf gehen. Grit Pommer / 23.02.11 / TA Copyright: Thüringer Allgemeine |
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