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Presseberichte


17.03.2011

Voigtstedt: Autobahn sieben Monate in Verzug


Verkehrsminister Christian Carius erklärte gestern, warum es mit der neuen Autobahn wohl bis Mitte 2012 dauern wird. Foto: Jacqueline Schulz 

Der Bau der Autobahn 71 zwischen Sangerhausen und Artern ist sieben Monate im Verzug. Der Abschnitt wird nun voraussichtlich erst Mitte 2012 fertig. Bei einem Termin vor Ort wurde gestern der aktuelle Stand der Baustelle erläutert.

Voigtstedt. Mit blauen Schutzhelmen auf den Köpfen stehen Christian Carius und André Schröder auf einem Erdhügel und blicken in die Kameras. Im Rücken der beiden schieben sich die Betonbögen der Helmebrücke heran. Arbeiter wuseln auf der Baustelle, die Schalung für die nächsten Ladungen Beton ist bereits angebracht. Staatssekretär André Schröder (CDU) aus dem sachsenanhaltinischen Verkehrsministerium will in vier Tagen das Sangerhäuser Direktmandat für den Landtag gewinnen. Carius gehört zur gleichen Partei und ist immerhin Minister in Thüringen. Aber mit Wahlkampf hat es natürlich nichts zu tun, dass die beiden nun mit hochgeschlagenem Mantelkragen im schneidenden Wind stehen.

Nein, offiziell geht es darum, einen Bauverzug zu erklären, der bereits vor einem Monat vermeldet wurde. Immerhin, Josef Einhaus, Bereichsleiter der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges), erläutert sehr anschaulich, wie der Kohleabbau, der im 19. Jahrhundert rund um Voigtstedt passierte, heute die Autobahnbauer ins Schwitzen bringt. Unter der Erdoberfläche verbergen sich unzählige alte Gänge und Stollen, die bei Belastung von oben einstürzen könnten. Also müssen die Straßenbauer sie kontrolliert zum Einsturz bringen. Dazu haben sie ein dichtes Netz von Bohrstellen über das Gelände gelegt. Bis zu 30 Meter tief wird Spülwasser in den Boden gepumpt. Kommt es komplett wieder hoch, ist das gut und der Untergrund fest.

Verschwindet es komplett, liegt unten ein Hohlraum, den man verfüllen muss. Kommt aber nur die Hälfte des Wasser-Erd-Gemischs wieder hoch, dann hat man es mit lockeren Gesteinslagerungen zu tun, die sehr aufwändig mit einer Zementlösung verpresst werden müssen. 2518 solcher Spülbohrungen habe man bereits niedergebracht und 16 Tonnen Stabilisierungsmaterial eingebaut, so Einhaus. Der Anteil lockerer Schichten sei höher gewesen als erwartet, deshalb dauere das Ganze länger als geplant. Im Altbergbaugebiet an den Kuhlöchern ist der Untergrund schon komplett verfestigt. Jetzt bohren und verfüllen die Arbeiter im Bereich der früheren Grube Havelberg. Die liegt direkt unter der künftigen Autobahntrasse. Zurzeit seien acht Pumpen im Einsatz, mehr geht nicht, so Einhaus. Bis August wird das Ganze noch dauern.

Damit ist der ursprüngliche Fertigstellungstermin Ende 2011 nicht mehr zu schaffen. Auch die beiden harten Winterperioden zu Beginn und Ende 2010 haben den Autobahnbau verzögert. Wenn der Boden gefroren ist oder sehr schlammig, dann ist kein Erdbau möglich. Erst seit zwei Wochen wird zwischen Artern und Sangerhausen überhaupt wieder voll an der Strecke gearbeitet. Mitte 2012 sollen hier nun die ersten Autos rollen. Die aufwändigen Baugrundmaßnahmen treiben derweil auch die Kosten in die Höhe. Von ein bis zwei Millionen Euro zusätzlich ist die Rede. Für den letzten Abschnitt der A 71 zwischen Etzleben und Sömmerda-Ost, auf dem zurzeit die Arbeiten komplett ruhen, kann Minister Carius keinen neuen Stand vermelden.

Man unternehme zusammen mit dem Bund "massive Anstrengungen", damit auch diese 11,3 Kilometer so schnell wie möglich unter Verkehr gehen können, sagt Carius. Dass die Arbeiten aus Geldmangel ruhen, will niemand bestätigen. Losgehen soll es dagegen im April mit den Vorarbeiten für die Ortsumgehung Dermsdorf, die ebenfalls unter Regie der Deges entsteht. Zunächst werden sich hier die Archäologen tummeln. Anfang 2012 könnten die Bauarbeiten beginnen, die man noch im gleichen Jahr abschließen will. Die 36 Kilometer A 71 von Sangerhausen bis Sömmerda werden 360 Millionen Euro kosten.

Grit Pommer / 17.03.11 / TA 

Copyright: Thüringer Allgemeine

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