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Presseberichte


16.03.2011

Autobahn 71
Teilstück soll 2013 fertiggestellt werden

Artern/dapd. Beim Bau der Autobahn 71 von Erfurt nach Sömmerda ging vor gut einem Jahrzehnt alles ziemlich schnell: Daimler und Mitsubishi hatten den Autobahnanschluss zur Bedingung für den Bau ihres Motorenwerks bei Kölleda gemacht. Die Fertigstellung der verbliebenen 36 Kilometer von Sömmerda bis Sangerhausen lässt hingegen weiter auf sich warten. Bis 2013 müssen sich Auto- und Lkw-Fahrer noch gedulden, bis auf dem Teilstück, das die A 71 im Norden mit der A 38 verbindet, der Verkehr rollen wird, wie Verkehrsminister Christian Carius (CDU) am Mittwoch ankündigte.

Für ihn ist die A 71 eine für Thüringen sehr wichtige Nord-Süd-Magistrale. Man werde daher alles tun, um den Bau so schnell wie möglich abzuschließen. Das versichert auch der Staatssekretär im Verkehrsministerium Sachsen-Anhalts, André Schröder (CDU), der vor allem darauf setzt, dass durch den Autobahnanschluss in Richtung Süden ein geplantes Großgewerbegebiet bei Sangerhausen an Attraktivität gewinnt.

Sachsen-Anhalt wartet auf Anschluss

«Wir brauchen dringend diesen leistungsfähigen Südanschluss», sagte Schröder, der am Mittwoch gemeinsam mit Carius die Baustelle für die 253 Meter lange Brücke über die Helme bei Voigtstedt besichtigte.

In dem Gebiet nordöstlich von Artern ist tief unter der Erde auch eine der wichtigsten Ursachen für die Verzögerung beim Bau der Autobahn zu finden, wie Josef Einhaus von der zuständigen Planungsfirma Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs und -bau GmbH) erklärte. Zwischen 1830 und 1870 wurde in der Region Braunkohle abgebaut. Das Revier «Kuhlöcher» sei bereits verfüllt, aber die Grube Havelsberg bereite Probleme, sagte Einhaus.

Altes Bergwerk erschwert Bauarbeiten

Es müsse mehr Material in den alten Stollen verpresst werden als erwartet. 2.518 Spülbohrungen mit einer Gesamtlänge von 63 Kilometern habe man im Schnitt 25 bis 30 Meter tief niedergebracht. 16.000 Tonnen Stabilisierungsmaterial seien verarbeitet worden. Da aber das Verfüllen an vielen Stellen nicht ausreichte und das Material verdichtet werden musste, verzögerte sich die Stabilisierung des Untergrunds. Eigentlich sollten diese Arbeiten bereits Ende vergangenen Monats abgeschlossen sein. Jetzt werde man damit bis Ende August beschäftigt sein, sagte Einhaus.

Dadurch könne der rund 17 Kilometer lange Abschnitt zwischen Sangerhausen und Heldrungen erst Mitte 2012 fertiggestellt werden. Das 11,3 Kilometer lange Teilstück von Sömmerda-Ost in Richtung Norden bis zur B 85 soll dann im Jahr 2013 fertiggestellt werden. Der dazwischen liegende 7,7 Kilometer lange Abschnitt von der B 85 bis Heldrungen ist bereits seit Ende 2008 in Betrieb.

Die Neubautrasse zwischen Sömmerda-Ost und dem Autobahndreieck Südharz an der A 38 bei Sangerhausen ist insgesamt 36 Kilometer lang. Für den Bau sind nach Angaben der Deges Kosten in Höhe von 359 Millionen Euro veranschlagt. 

VON Uwe Frost, 16.03.11

Copyright: Mitteldeutsche Zeitung

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letzte Änderung: 20. März 2011, © ungerweb