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Presseberichte


02.01.2004

Kein böses Erwachen

ARTERN (st). Nach einem Jahr muss sich die "Stadt der Träume" nun den Schlaf aus den Augen reiben und schauen, was ohne die Unterstützung von Endemol noch auf die Beine gestellt werden kann. "Thüringer Allgemeine" fragte bei einigen der Protagonisten nach, wie das Leben ohne Kamera weitergehen soll. Unbestrittener Star der Serie war der Stadtchronist Klaus Schmölling . Keine Folge, in der er nicht auftrat. Was macht er jetzt mit der ganzen freien Zeit? "Oh, ich habe so viel zu tun, dass ich gar nicht traurig bin, nicht auch noch die Dreharbeiten um die Ohren zu haben", bekennt das Arterner Aushängeschild. Gerade ist die 14. Ausgabe der Schriftenreihe des Aratora Heimatvereins erschienen, muss nun verpackt, verschickt und verkauft werden. Ohnehin habe ihm nicht immer geschmeckt, was Endemol da mit ihm gedreht und später gesendet hat, aber "meine Frau Weiß (gemeint ist die Realisatorin Wendy Weiß, die Schmölling besonders ins Herz geschlossen hatte) ließ da nicht mit sich reden. Ich denke, es ist gut, wenn sich das Team nun erst einmal eine kreative Pause gönnt. Sollte es aber wie versprochen in einem Vierteljahr weitergehen, bin ich selbstverständlich wieder mit von der Partie", so Schmölling, der bislang kein Versiegen der Fanpostflut verzeichnen konnte. Auch wenn darunter immer noch keine Liebesbriefe für den 68-jährigen Charmeur zu finden waren - "da hat die Krawallzeitung mit den vier Buchstaben mehr gewusst als ich", meinte Schmölling. Er gönnt sich und seinem 17 Jahre alten Fernseher nun erst einmal ein wenig Ruhe. Denn auch das Interesse der Journalisten habe etwas nachgelassen, seit bekannt wurde, dass der mdr keine dritte Staffel in Auftrag gibt. Bleibt mehr Zeit für ein Schwätzchen mit Frau Anja. Ganz andere Sorgen hat da schon Ralf Schubert. Er machte sich, ermutigt von Endemol, selbstständig, verdient seitdem als ICH-AG seine Brötchen unter anderem durch den Vertrieb von Fanartikeln zur Serie. "Das Geschäft läuft ganz gut, gerade vor Weihnachten habe ich einige T-Shirts und ähnliche Artikel verkauft", berichtete der Jungunternehmer stolz im TA-Gespräch. Doch nach dem (vorläufigen) Ende der Serie will er sich nun auch verstärkt nach anderen Geschäftsfeldern umsehen. So ist geplant, Sportartikel und Pokale für Vereine anzufertigen und zu verkaufen - auch wenn seine Anschreiben in dieser Sache bislang leider unbeantwortet blieben. "Ich verkaufe auch elastische Binden für Gewichtheber und prüfe gerade, ob sich der Saft aus der Noni-Frucht, die in der Südsee vorkommt, zum Verkauf eignet", so Schubert, der sich vom Serienende nicht entmutigen lassen will. Vielleicht berät ihn ja die Mittelstandspark Artern GmbH, bei der Entscheidung. Deren neue Prokuristin ist die ehemalige Fachfrau für Wirtschaftsförderung von Endemol, Bärbel Gartenbach. Sie will weiterführen, was sie im Dienste der Fernsehproduzenten begonnen hat. "Ein konkretes Projekt, an dem wir momentan dran sind, ist der Bauernmarkt, den Holger Tuch auf dem Königstuhl in Artern einrichten möchte", berichtete sie. Mittlerweile sei man mit dem Biobauern überein gekommen, dass die Genossenschaft die günstigste Geschäftsform sei. Schließlich sind es bis zu 20 Partner, mit denen Tuch das Projekt stemmen will. Anfang Januar wollen alle, die ernsthaft interessiert sind, den Bauernmarkt zu initiieren, zusammen kommen und Nägel mit Köpfen machen. Denn sobald es frische Produkte gibt, die in der Region geerntet und dann in Artern verkauft werden können, soll es auch losgehen. Derweil steckt die Mittelstandspark Artern GmbH selbst noch in den Kinderschuhen. "Wir hoffen, dass unsere Möbel Anfang des kommenden Jahres nun wirklich geliefert werden", so die frisch gebackene Prokuristin Gartenbach weiter. Denn man habe die GmbH-Gründung schneller unter Dach und Fach gehabt, als die Hersteller der Büroausstattung mit der Produktion nachkommen können. Beruflich neu orientiert hat sich derweil auch Nachwuchssternchen Mirko Dressler, der nach Typberatung und TVDebakel unlängst auch die Kellnerschürze im "La Vita" an den Nagel hängte und seitdem in einem Callcenter in Halle mit der Stimme lächelt. Ist der Traum von der ganz großen Schauspielkarriere in Berlin oder Köln nun gestorben? "Meines Wissens nicht", meint Nicole Rausch, selbst einer der Serienstars. Mirko, der ein guter Freund von ihr ist, habe sich unter anderem bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" beworben - obwohl dort eigentlich eine Schauspielerin gesucht wurde. Sie selbst habe keine Ambitionen, im TV Karriere zu machen, bekannte Nicole, die unter anderem bei ihrer Fahrprüfung gefilmt worden war und auch sonst regelmäßig bei "Stadt der Träume" auftauchte. Auf ihrem Weg zum Wunschgewicht - ihr Kampf gegen die Pfunde wurde auch thematisiert - ist sie schon ein ganzes Stück weiter gekommen. Und aufgeben kommt gar nicht in Frage: "Ich werde auch ohne Kameras weiter machen, Sport treiben. Joggen macht mir Spaß." Nicole wird die Endemol-Leute vermissen - "es hat mir viel Spaß gemacht, mit ihnen zu arbeiten. Außerdem waren wir desöfteren mit ihnen weg, das hat immer eine Menge Spaß gemacht", erinnerte sie sich. Doch die Producer Christian Appel, Reinhard Marks und Wendy Weiß hätten bereits versprochen, gemeinsam mit den anderen Endemol-Leuten im Frühjahr oder Sommer noch einmal hier in Artern zusammen zu kommen - ganz privat, unabhängig davon, wie der mdr über die Zukunft des Konzepts entscheidet. Ob sie dann auch nachschauen werden, wie sich die einzelnen Projektgruppen weiter entwickelt haben? Man wird sehen. Zumindest haben letztere einiges in Planung. Carmen Michel von der Projektgruppe "Saline" zum Beispiel kündigte im Gespräch mit dieser Zeitung an, sie wolle sich gemeinsam mit ihrem Mitstreitern auch weiterhin für den Erhalt des Schülerfreizeitzentrums in Artern stark machen. Im Januar ist ein weiteres Treffen geplant, auf dem konkrete Aktionen vorbereitet werden sollen. Denn bereits im vergangenen Jahr mussten im Schülerfreizeitzentrum tiefe Einschnitte gemacht werden, als der Kreis seine Zuschüsse pauschal um 15 Prozent kürzte. Über die Klinge springen mussten der Tierpfleger und mit ihm alle Tiere aus dem kleinen Zoo, den man bisher immer noch im Park des Hauses betrieben hatte ("Thüringer Allgemeine" berichtete). Weitere Einschnitte werde man nicht so einfach hinnehmen, so Carmen Michel weiter. Das stehe genauso fest wie der Umstand, dass die Projektgruppe erhalten bleibe. Auch eine Neuauflage der Jugend-, Sport- und Musiknacht, die im vergangenen Sommer bei frostigen Temperaturen und durchwachsener Resonanz durchgeführt wurde, scheint bereits beschlossene Sache zu sein. "Wir konnten im vergangenen Jahr Dank Endemol viele Kontakte knüpfen, die wir auch in diesem Jahr nützen werden", so die Sprecherin der Gruppe weiter. Genaueres werde aber noch nicht verraten. Unklar ist allerdings auch noch, ob wieder ein Star vom Kaliber des Westernhagen-Doubles engagiert werden kann, der weiland der Pfefferminzprinz der Arterner Jugend war. Denn letzterer hatte damals zugesagt, weil ihm gleichzeitig jede Menge Fernsehpräsenz versprochen wurde. Den damit verbundenen Werbeeffekt wird auch die ehemalige Projektgruppe Saline vermissen, so ihr Ex-Sprecher Torsten Blümel gegenüber dieser Zeitung. Die Solefreunde sind zweifelsohne die, die am Ende des Endemol-Jahres die beeindruckendsten Erfolge aufzuweisen haben. Nicht nur, dass aus der Projektgruppe mittlerweile ein ordentlicher Verein wurde, dessen Vorsitz Blümel bekleidet. Nein, es sind vor allem die zahlreichen konkreten Ergebnisse, die man bereits vorweisen kann, die Hoffnung darauf machen, dass es auch in Zukunft weiter geht. Solebonbons, -senf, -brot und -schinken sind nicht nur in Artern viel gefragter Renner. Weitere Produkte sind bereits in Planung. Und helfen dabei, den großen Traum vom eigenen Gradierwerk am Soleschwimmbad in immer greifbarere Nähe rücken zu lassen. Eine Auszeit genehmigen sich die Mitglieder der Projektgruppe "Buch". Wie Hedi Bialkowski berichtete, sind mittlerweile so gut wie alle Exemplare des Artern-Buches verkauft worden. "Mehr war von Anfang nicht geplant", setzte sie hinzu. Einige Mitglieder werden sich wohl demnächst in anderen Projektgruppen engagieren. Vielleicht in der Gruppe "Freilichtbühne", die im vergangenen Jahr einige Rückschläge verdauen musste, aber nun mit 20 Jugend-ABM, die für die Sanierung der Bühne bewilligt wurden, kräftig Rückenwind bekommen hat. Was bleibt als Fazit? Endemol ist vorerst weg, die Arterner aber bleiben hier. Es liegt bei ihnen, die zarten Pflänzchen der Hoffnung, die mittlerweile keimen, zu pflegen und so selbst für Aufschwung zu sorgen.

02.01.2004

Copyright: Thüringer Allgemeine

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