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Presseberichte |
Urtier kehrt aus Kur zurückRestaurator Mario Weisser hat es fast geschafft. Wenn keine unvorhergesehenen Dinge mehr passieren, ist das Mammut-Skelett ab Anfang kommender Woche wieder komplett aufgebaut im Spenglermuseum zu sehen. Sangerhausen erhält damit nach über eineinhalbjährigen Sanierungsarbeiten sein bedeutendstes Wahrzeichen zurück. Aufgrund großer Schäden war das über 500 000 Jahre alte Skelett im Juni 2002 abmontiert und zur Kur in Weissers Werkstatt nach Grimmelshausen bei Weimar gebracht worden. Die Arbeiten haben laut Stadtverwaltung insgesamt rund 95 000 Euro gekostet. Der 36-jährige Präparator entfernte unter anderem alle alten unverzinkten Metallstäbe und den Gipskleber, die die einzelnen Knochen miteinander verbanden. Im Laufe der Jahrzehnte hatte diese Materialkombination unter anderem zur Bildung von aggressiver Schwefelsäure geführt. "Die griff die Knochensubstanz an", erklärt der Fachmann. Weisser hat nun neue Stäbe aus Edelstahl in die Knochen eingesetzt. Dann verklebte er sie mit Epoxid-Harz, einem Material, dem eine hohe Alterungsbeständigkeit nachgesagt wird. "Die Methode erscheint nach heutiger Forschung als die erfolgversprechendste", sagt Monika Frohriep, die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum. Fehlende Knochenteile, zum Beispiel der Kopf des Urzeit-Riesen, wurden aus einem silikonhaltigen Kunststoff nachgebildet. Ihre beige Farbe hebt sie deutlich von der dunkelbraunen Originalsubstanz ab. Im Gegensatz zu früher kann der Betrachter so alle Ergänzungen des Skeletts deutlich erkennen. Dass der Aufbau deutlich länger dauerte als geplant, führt Weisser auf eine ganze Reihe unvorhergesehener Probleme zurück: "Es ist viel Arbeit dazugekommen." So sei ihm zum Beispiel in seiner Werkstatt einer der beiden Stoßzähne achtmal gebrochen. Die Reparatur habe allein drei Wochen gedauert. Mit der Rückkehr seines bedeutendsten Ausstellungsstücks geht für das Spengler-Museum eine lange Durststrecke zu Ende: "Ohne Mammut hatten wir einen starken Einbruch bei den Besucherzahlen", sagt Leiterin Veronika Otto: "Manche Gäste haben sogar ihr Eintrittsgeld zurückverlangt." In den kommenden Wochen planen die Mitarbeiter nun eine große Willkommensfeier. Damit möglichst viele Notiz von der Rückkehr nehmen, wollen sie ein Transparent an der Museums-Fassade anbringen. Aufschrift: "Das Mammut ist wieder da." VON FRANK SCHEDWILL 26.01.2004
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