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Presseberichte |
Reiches Silvesterbrauchtum rund um den KyffhäuserKYFFHÄUSERKREIS (rl). Mit farbenprächtigem Feuerwerk, Raketen, Böllerknall und bengalischem Feuer begrüßen Alt und Jung das neue Jahr. Im Kreise der Familie, unter Freunden, Bekannten und Kollegen wünscht man sich Gesundheit, Glück, Wohlergehen und natürlich einen guten "Rutsch ins neue Jahr". Viele Sitten und Bräuche kennt der letzte Tag des Jahres in unserer Heimat. Wenn beispielsweise der Silvesterkarpfen zubereitet wird, sichert sich mancher davon einige Schuppen. Wer die nämlich in der Geldbörse hat, so der Volksglaube in unserer Region, bleibt in den nächsten zwölf Monaten vor Geldsorgen bewahrt. Sehr großer Verbreitung rings um den Kyffhäuser erfreute sich einst das Bleigießen in der Silvesternacht. Das flüssige Blei gelangte dabei durch den Ring eines Schlüssels in eine mit Wasser gefüllte Schüssel. Die auf solche Weise entstandenen Gebilde deutete man als Orakel für zukünftiges Geschehen. So verheißen beispielsweise Sterne Glück im kommenden Jahr, Bäumchen eine reiche Obsternte, Pferde und Kutschen eine große Reise. Aus Buchstaben ergründeten Mädchen den Vornamen künftiger Liebhaber und der Vorstellungswelt entsprangen vielfältige weitere Ideen. In den Orten unseres Kreisgebietes galt in den letzten Jahrhunderten die Regel der siebenerlei Gerichte, die beim Übergang zum neuen Jahr aufgetischt wurden. Auch der obligatorische Heringssalat musste siebenerlei Zutaten haben, nämlich Fisch, Fleisch, Eier, Äpfel, Gemüse, saure Gurken und Zwiebeln. Sicherlich wird man sich fragen, weshalb gerade die Zahl 7? Bei unseren Vorfahren besaß die Sieben den Ruf einer vollkommenen Zahl und man verband damit das Glück und Wohlergehen für das kommende Jahr. Allerlei Ansichten bewegten sich bei unseren Altvorderen um das Silvesteressen. Klöße bedeuteten einst Taler für das neue Jahr. Wer Sauerkraut am letzten Tage des Jahres esse, der ernte "langes Stroh". Sellerie bedeutet Fruchtbarkeit, Salz langes Leben. Als Hauptgericht wählte man Karpfen oder Schwein, denn "Schwein haben" heißt Glück besitzen. Wer dann noch Suppe esse, so meinten unsere Ahnen, der bekommen kein Zahnweh. Silvesterpunsch, Silvesterpfannkuchen, Konfetti, Feuerwerk und manches mehr gehören in unserer Zeit wie früher zum freudvollen Jahresabschluss. In grauer Vorzeit wurde in unseren Breiten das neue Jahr mit Peitschenknallen und Schlagen auf Lärm erzeugende Gerätschaften eingeleitet. Mit solcherart Krach wollte man in jener Zeit böse Geister und Dämonen vertreiben. Geblieben ist bis zur Gegenwart der Brauch, die Jahreswende möglichst lautstark zu begehen. 31.12.2003 Copyright: Thüringer Allgemeine |
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