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Presseberichte


09.10.2003

Kyffhäuser schmückt der tiefste Burgbrunnen der Welt

KYFFHÄUSER. Der Kyffhäuser ist um eine Attraktion reicher - den mit 176 Metern nachweislich tiefsten Burgbrunnen der Welt. "Umfangreiche Recherchen haben ergeben, dass es sich wirklich um das tiefste Exemplar seiner Art handelt", berichtete am Mittwoch Dr. Wulf Bennert, Chef der gleichnamigen Denkmalsanierungsfirma aus Weimar.

Seine Mitarbeiter haben in den vergangenen Monaten aus der Wasserstelle, die jahrelang kaum beachtet vor sich hindämmerte, einen echten Grund gemacht, dem Kaiserdenkmal wieder einmal einen Besuch abzustatten. Denn während man bislang nur ins Dunkle starrte, sorgte Bennerts Firma dafür, dass den Neugierigen, die sich über die Brüstung lehnen, gleich mehrere Lichter aufgehen. In Etappen schalten sich Lampen an, bis man ganz weit unten die Wasseroberfläche glitzern sieht. Doch damit nicht genug, es wartet auch modernste Technik am rund 900 Jahre alten Brunnen. Direkt daneben wurde nämlich ein großer Plasmamonitor frostsicher installiert, der das Wohnzimmer jedes Hollywoodstars adeln würde. Dort ist ein eigens dafür produzierter, 16 Minuten langer Film zu sehen, in dem nicht nur auf die wechselvolle Geschichte des Brunnens, sondern vor allem auf die mühsame Arbeit eingegangen wird, die bei seinem Bau nötig war. "Die gewaltige Abraummenge wurde von Gefangenen mit Tragegestellen über Leitern nach oben transportiert", erklärte Bennert zur Eröffnung.

Anschließend taufte er den Brunnen mit einer Flasche Sekt, was der - der nächste Elektrogag - mit einem genüsslichen "Mmmh, mehr davon" im tiefen Bass quittierte. Wer denkt, dass nun der Attraktionen genug rund um den Rekordbrunnen bestehen, der sieht sich getäuscht. In den kommenden Monaten soll hier noch ein Automat installiert werden, an dem man sich handliche Sandsteine ziehen kann, die dann auf den 18 Sekunden währenden freien Fall in Richtung Wasseroberfläche geschickt werden. Einmal pro Jahr ist dann geplant, die ganzen Steine mit Hilfe eines Krans wieder nach oben zu befördern, so Wulf Bennert.

Diese Anlage werde seine Firma auf eigene Rechnung installieren, versprach er. Was bisher verbaut wurde, bezahlten der Freistaat Thüringen und der Kyffhäuserkreis - insgesamt 160 000 Euro. Bleibt zu hoffen, dass sich die Investition im kommenden Jahr in höhere Besucherzahlen ummünzen lässt. 

Sebastian TAUCHNITZ 

09.10.2003

Copyright: Thüringer Allgemeine

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