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Presseberichte


12.05.2003

Arterner Gradierwerk: Gesalzener Voranschlag

So mancher Fernsehzuschauer vermisst momentan in der Arterner Serie "Stadt der Träume" die Berichte über den aktuellen Stand beim Bau des Gradierwerks. Schließlich sollte es eigentlich zu Beginn der Badesaison eröffnet werden. Gebadet wird schon, inhaliert aber noch lange nicht.

"Im Überschwang der Gefühle haben wir zu Beginn unserer Arbeitsgruppe angekündigt, wir würden das Gradierwerk im Mai in 
Betrieb nehmen", erinnert sich Torsten Blümel (PDS), der quasi als Sprecher der Arbeitsgruppe "Gradierwerk" fungiert. Mittlerweile habe statt dessen etwas mehr Realismus Einzug gehalten: "Wenn wir im Mai 2004 so weit sind, dann wäre das noch sehr, sehr früh." Schwimmmeister Jörg Neubauer habe damals mit seiner Begeisterung für die zusätzliche Attraktion in seinem Bad alle mitgerissen. "Neubauer erinnerte daran, dass die Arterner das Schwimmbad auch binnen weniger Wochen in freiwilliger Arbeit selbst errichteten und meinte, das würde mit dem Gradierwerk nun genauso laufen", erinnert sich Blümel. Doch den Zahn habe ihnen die Architektin Birgit Reinshaus schnell gezogen. 

"Das muss schon alles seine Ordnung haben, schließlich sind wir hier in Deutschland", so Blümels Kommentar. Die Baufachfrau habe mittlerweile einen Entwurf zu Papier gebracht. Und der lag der Arbeitsgruppe schon einige Zeit schwer im Magen. Denn ganz so einfach, wie man sich die Sache anfänglich vorgestellt hatte, wird sie nicht. War man ursprünglich von "einigen tausend Euro" ausgegangen, hatte zwischenzeitlich rund 60 000 Euro an Gesamtkosten eingeräumt, so stehen unterm Strich in Reinshaus´ Vorplanung rund 120 000 Euro für das Gradierwerk. "Bei dieser Kalkulation geht die Planerin aber davon aus, dass alle Arbeiten von Firmen ausgeführt werden", berichtet der Sprecher. 

Denn auch wenn Jörg Neubauers Ringerfreunde Gewehr bei Fuß stehen und Dank ihrer Muckis auch ordentlich ranklotzen können, alle Arbeiten können und dürfen sie nicht erledigen. "Wenn das Gradierwerk entsprechend den Plänen von Frau Reinshaus erstellt wird, kommen wir nicht umhin, ein Gerüst aufzubauen", so Blümel weiter. Und wenn einer der ehrenamtlich Engagierten dort herunter fallen würde, "dann haben wir Riesenscherereien mit der Versicherung." 

Dennoch bleibe genügend Arbeit übrig, für die man später fleißige Helfer braucht. Denn der Entwurf der Arterner Architektin ist ehrgeizig. Da das Gradierwerk im Soleschwimmbad mit einer Länge von 16 Metern, einer Breite von acht und eine Höhe von 6,42 Metern nur die absolute Minivariante eines Gradierwerks ist, wurde eine Holzdach- und -verschalungskonstruktion ersonnen, damit der Effekt der salzigen Seeluft überhaupt zum Tragen kommt. "Ansonsten würde das nichts bringen, noch dazu hätten die Badegäste dann ständig damit zu kämpfen, dass ein Solenieselregen auf die Liegewiese geweht würde", erklärte Torsten Blümel mit Blick auf die Skizze.

Zudem mussten natürlich rollstuhlgerechte Rampen an das Gradierwerk angebaut werden, wurden alleine 20 000 Euro dafür veranschlagt, das Fundament zu bauen. Denn der Baugrund am in der Fernsehserie präsentierten Standort ist denkbar ungeeignet. "Da lässt sich mit einiger Denkarbeit eine Menge Geld sparen", meinte Blümel und berichtete von Plänen, das Gradierwerk statt dessen auf das Fundament des ehemaligen zweiten Beckens im Arterner Bad zu bauen. Weiteres Geld ließe sich sicher auch bei der Gestaltung der Außenanlagen und beim Schwarzdornreisig sparen.

Denn bei einem Gradierwerk rieselt bekanntlich unaufhörlich Sole über das extrem verzweigte Schwarzdornreisig und verdunstet dort. Dadurch entsteht die salzige Meeresluft. Rund 180 Kubikmeter Reisig benötigt man für das Arterner Gradierwerk. "Wenn wir die aus Polen importieren müssten, würde das ein teures Unterfangen", so Torsten Blümel weiter. 

Doch er habe schon vom Leiter des Kreisumweltamtes, Wolfgang Sauerbier, das Versprechen bekommen, dass es im Kreis genügend Schwarzdornreisig gebe und dieses rechtzeitig bereit stehe. Das Holz für das Gradierwerk soll aus dem Stadtwald kommen. Nach und nach reduziert sich somit der anfänglich so astronomische Preis für das Symbol Arterner Soletradition.

Am Ende bleibt dennoch ein ordentlicher Batzen übrig. "Wir wollen über die Stadt Fördermittel beantragen und hoffen, dass die Firmen, die am Ende den Zuschlag bekommen, auch noch großzügig spenden. Vielleicht finden sich auch über Endemol Sponsoren für das eine oder andere Gewerk", so Torsten Blümel weiter. Auf alle Fälle habe sich die Arbeitsgruppe in den Kopf gesetzt, das Gradierwerk zu realisieren. Von einigen Widrigkeiten wolle man sich nicht ins Boxhorn jagen lassen, so der Sprecher der Arbeitsgruppe. Dennoch machte er keinen Hehl daraus, dass man sich einen ganzen Haufen Arbeit hätte sparen können, wenn der Stadtrat vor Jahren nicht den Investor vergrault hätte, der im Salinepark einen "Garten der Künste" einrichten wollte. Denn der sollte auch ein Mini-Gradierwerk beinhalten.

Von Sebastian TAUCHNITZ 

12.05.2003

Copyright: Thüringer Allgemeine

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