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08.05.2003
Siedehäuschen aus dem Schlaf erwacht
BAD FRANKENHAUSEN (pom). Ja, es ist tatsächlich schon wieder fast drei Jahre her, dass sich die Bad Frankenhäuser ein echtes kleines Siedehäuschen in ihren Kurpark bauen ließen. Einen Sommer lang konnten Schaulustige hier staunend miterleben, wie die Pfänner vor Hunderten von Jahren aus Sole Salz gewannen. Dann war erst mal buchstäblich der Ofen aus - demoliert von den extremen Temperaturschwankungen. Außerdem hatte die aggressive Sole die Pfanne zerfressen.
Ein neuer, robusterer Ofen für rund 4000 Euro war zwar schnell eingebaut (TA berichtete). Ansonsten aber blieb die Siedehütte mit einem Gitter versperrt. Fast drei Jahre lang knisterte hier kein Feuerholz mehr, brodelte keine Sole in der neuen, stabileren Pfanne. Außer zu Testzwecken. Doch statt des weißen Goldes fürs Frühstücksei gewann man dabei nur rostig-braunes Salz, erfuhr TA auf Anfrage von Peter Möbius aus der Frankenhäuser Stadtverwaltung. Er weiß, dass immer wieder Touristengruppen gezielt nach dem Schausieden fragen. Und dass das Original Frankenhisser Siedesalz im Souvenir-Angebot fehlt.
Als letzte Rettung wollte man nun einen Experten um Rat bitten, der das Schausieden der Halloren in Halle betreut und sich mit der nötigen Pfannenbeschichtung auskennt. Das hat offenbar geklappt. Dieser Tage beschichteten ABM-Kräfte die Siedepfanne mit einer Mischung aus Kalk und Sole und trockneten das Ganze mit Feuer aus. Könnte also gut sein, dass es schon zum Fliederfest endlich wieder ein Schausieden gibt, bei dem munter die Sole brodelt - wie zu Zeiten der alten Pfänner.
08.05.2003
Copyright: Thüringer Allgemeine
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