Presseberichte

01.04.2003

Wie am Meer

ARTERN (st). Es ist immer wieder erstaunlich, was man auf die Beine stellen kann, wenn alle kräftig mit anpacken. Bestes Beispiel ist die Arbeitsgruppe "Gradierwerk", die im Rahmen einer Bürgerwerkstatt gegründet worden war, um im Soleschwimmbad eine solche Einrichtung zu errichten. Immer wieder waren ihre Mitglieder im Vorfeld angefeindet worden - sie hätten die Kosten nicht im Blick, keine Ahnung vom technischen Aufwand, so die Vorwürfe. "All diesen Nörglern wollten wir es zeigen", berichtete gestern der Chef der Arbeitsgruppe, Torsten Blümel, stolz im TA-Gespräch. Heimlich, still und leise habe man sich übers Internet Konstruktionspläne für ein solches Mini-Gradierwerk besorgt, einen namhaften Hersteller von Gradierwerksbausätzen als Sponsoren gewonnen - "das war Dank der Endemol-Serie gar nicht so schwer", so Blümel - und am vergangenen Wochenende alle Freunde und Verwandten zusammen getrommelt.

"Wir wollten, dass das Gradierwerk unbedingt vor Beginn der Badesaison steht. Es ist gelungen", so sein Resümee. Auf einer Länge von zwanzig Metern kann jetzt die heilsame Arterner Sole aus fünf Metern Höhe auf die aufgeschichteten Reisigbündel geleitet werden.

Dadurch kann das Salzwasser besser verdunsten und im Umkreis von einigen Metern entsteht so ein Klima, das dem an der Küste sehr ähnlich ist - und sehr heilsam. "Es wird Zeit, dass sich Artern seiner Salinetradition besinnt", so Torsten Blümel weiter im Gespräch mit dieser Zeitung.

Daher werde das Gradierwerk heute um 11 Uhr offiziell im Beisein von jeder Menge lokaler Prominenz sowie Medienvertretern aus Nah und Fern eingeweiht. "Wir müssen die Chance nutzen, die sich durch die erhöhte Aufmerksamkeit bietet, die Artern Dank der Fernsehserie genießt", so der Initiator weiter. Deshalb soll die Eröffnung auch ein wenig größer ausfallen. Auf dem Festplatz am Glinz, den man sich extra für diese Veranstaltung gesichert hat, werden auf die Besucher etliche Überraschungen warten. So sollen neben Brot und Salz auch Salzgurken, Salzletten und Salzheringe ausgegeben werden, Musik und Tanz die Eröffnungsgäste erfreuen. Und das alles ohne gesalzene Eintrittspreise, schließlich hoffen die fleißigen Gradierwerksbauer auf große Resonanz.

01.04.2003

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letzte Änderung: 26. Februar 2011 , © ungerweb