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Presseberichte


14.03.2003

Quo vadis, Radweg?

Endlich ist der März da, fürs kommende Wochenende wurde Sonnenschein samt angenehmer Temperaturen angesagt. Genau das richtige Wetter, um eine Radtour durch die erwachende Natur zu starten. Doch den Unstrutradweg sollte auch weiterhin jeder meiden, der nicht über wirklich fundierte Ortskenntnisse verfügt.

Mittlerweile fast zwei Jahre ist es her, dass sich der Autor dieser Zeilen auf den Drahtesel schwang, um den damals noch recht neuen Unstrutradweg Startpunkt Artern abzuradeln. Genau bis Ritteburg kam er damals, bevor er sich zum ersten Mal gehörig verfuhr. Kritikpunkt damals: Nicht ein einziges Schild verriet dem Radwanderer, wo er lang fahren muss, um auf dem mit viel Geld und Mühe ausgebauten Unstrutradweg bleiben zu können. Darauf hieß es seitens des Kreises, das werde schleunigst nachgeholt. Im vergangenen Jahr ging ein andere Kollege auf Tour. Und verfranzte sich schwer, als er den gerade fertiggestellten Teil in Richtung Heldrungen abfahren wollte. Begründung und Versprechen: siehe oben. Nun haben wir mittlerweile 2003, der Radweg ist - abgesehen von einem kleinen Teilstück zwischen Oldisleben und Gorsleben - komplett. Und Schilder stehen immer noch keine. Eckhard Geyer, beim Amt für Wirtschaftsförderung der Kreisverwaltung für die Entwicklung des Radwegenetzes verantwortlich, kennt das Problem. Seit Jahren. "Es ist schlicht und ergreifend kein Geld da für eine Beschilderung", bekennt er. Denn die Tafeln machen nur Sinn, wenn auf einen Ruck der gesamte Radweg mit einheitlichen Hinweisen ausgestattet werde. Doch das geht ins Geld. "Die Pläne sind fertig, eine Ausschreibung ebenso. Doch auslösen können wir den Auftrag nur, wenn auch jemand die Rechnung bezahlt", schildert Geyer das Dilemma. Für die 500 bis 600 Schilder, die den Lauf des Radwegs von der Quelle der Unstrut im Unstrut-Hainich-Kreis bis zur Mündung nahe Naumburg in Sachsen-Anhalt säumen sollen, brauche man ungefähr 50 000 Euro. Dafür bekäme man alle Zwischen-, Haupt- und Vorwegweiser sowie 15 große Infotafeln, von denen drei im Kyffhäuserkreis aufgestellt werden sollen: eine an der Modellbahn in Wiehe, eine auf dem Arterner Marktplatz und eine an der Wasserburg in Heldrungen. Darauf soll der gesamte Streckenverlauf dargestellt werden, Hinweise auf Sehenswürdigkeiten abgebildet sein. Da der chronisch unterfinanzierte Kreis solche Summen, wie sie die Ausschilderung kosten würde, nicht aufbringen kann, setzt Geyer nun alle Hoffnungen auf die Thüringer Staatskanzlei, die über die Lottomittel zu entscheiden hat. Da diese Gelder allerdings nur an Vereine ausgereicht werden dürfen, holte sich Geyer mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) einen Partner ins Boot, über den die Antragstellung abgewickelt wer- den kann. Doch auch in Erfurt liegen die Euros nicht auf der Straße. "Im Oktober/November hatte man uns bedeutet, dass zumindest ein Teil der benötigten Summe in diesem Jahr fließen soll", so Geyer weiter. Doch selbst wenn nach jahrelangem Hickhack endlich die Hinweisschilder aufgestellt werden, sind die Probleme mit der Trasse noch lange nicht passé. Das Hochwasser zu Jahresbeginn hat Teile des Radweges in Mitleidenschaft gezogen. An der schwarzen Schleuse zwischen Artern und Ritteburg etwa muss man den Drahtesel stellenweise schultern, so tief sind die Ausspülungen. "Betroffen sind nur die Bereiche, wo der Radweg nur geschottert werden durfte. Ab Artern in Richtung Heldrungen, wo eine Schwarzdecke aufgezogen wer- den konnte, seien solche Schäden nicht zu beklagen", erklärte der Mitarbeiter des Landratsamtes. Die Reparatur müssten die anliegenden Kommunen - in diesem Fall also Artern und Kalbsrieth - bezahlen, da sie die Radwege übernommen hätten. Auch weiter in Richtung Naumburg, besonders im Raum Nebra, seien etliche schadhafte Stellen im Weg auszubauen. Auch die Vermarktung des Unstrutradwegs steckt noch in den Kinderschuhen. Der Tourismusverband Kyffhäuser überlegt nach Angaben seines Geschäftsführers Herbert Knischka mittlerweile, ein Themenprospekt "Radwandern" auf- zulegen. Das kann in Zeiten, in denen viele von der außenpolitischen Lage verunsicherten Urlauber nach Zielen im Inland Ausschau halten, zu spät sein. "Wir wollten warten, bis der Weg komplett befahrbar und an andere Radwege angebunden ist", so Knischka vor einiger Zeit zu diesem Thema. Wenigstens die seit Jahren diskutierte Fahrradausleihstation am Arterner Soleschwimmbad hat mittlerweile Chancen, umgesetzt zu werden: Endemol sei Dank haben die Salinestädter mittlerweile sogar etwas Eigeninitiative in diesem Zusammenhang entwickelt.

Von Sebastian TAUCHNITZ

14.03.2003

Copyright: Thüringer Allgemeine

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