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Presseberichte


08.02.2003

Mehr Vielfalt wäre schön

ARTERN (dd). 790 000 Menschen haben bundesweit "Artern, Stadt der Träume" gesehen - das entspricht einer Quote von 14,1 Prozent im Sendegebiet des mdr. So gesehen ein Erfolg. Doch gestern, am Tag danach, fielen die Meinungen eher zurückhaltend aus. PDS-Fraktionschef Kai Blümel fand die Sendung "gut", wies aber gleichzeitig darauf hin, dass man da eine Menge daraus machen könne, wenn sich die Arterner stärker beteiligten. CDU-Fraktionschef Jens Krautwurst hatte sich mehr versprochen, "mehr Vielfalt von den Handlungssträngen her" und vor allem mehr Positives von der Stadt selbst. Und Bernd Reiber, Fraktionschef der SPD, meint sogar etwas ironisch, er sei grundsätzlich ein Optimist: "Es kann nur noch besser werden." Die beiden Demonstrationsfilme, die im Arterner Kino gezeigt wurden, hätten eine andere Wirkung gehabt. Er habe aber bereits gehört, dass in der nächsten Sendung mehr "Pepp" sei. Das sah Uwe Baumann, der Vorsitzende Stadtentwicklungsvereins, genau so. Die Unterschiede zu den Pilotfilmen habe er als gravierend empfunden. Die Reaktionen der Kunden in seinem Laden seien "von himmelhoch jauchzend bis tief betrübt". Christine Zimmer, ebenfalls vom Stadtentwicklungsverein, sagte, sie habe bereits eine Aussprache mit Endemol gehabt und verstehe nun deren Intentionen. Trotzdem sei sie am Vorabend enttäuscht gewesen. Sie habe gedacht, dass der Film Leute von Artern als Stadt überzeugen wolle. Die Charaktere seien in Ordnung, doch das Wenige, was man von der Stadt sehe, sei durch das Winterwetter so trist gewesen. "Viele Menschen haben offensichtlich angenommen, wir würden einen Werbefilm drehen", meinte Endemol-Producer Christian Appel dazu. Doch es gehe in der Doku-Soap um die Menschen und nicht in erster Linie um die Stadt. Die Akteure hätten jedenfalls positiv reagiert, so Appel. Das stellte auch Bürgermeister Wolfgang Koenen (PDS) heraus. Ihn habe Klaus Schmölling beeindruckt, der sagte, dass ihm die Reisefreiheit nach der Wende nicht so wichtig gewesen sei, wie die Freiheit, die Schriften zu verlegen, die ihm wichtig seien. Inzwischen erreichten die Redaktion erste Leserbriefe zum Thema: Wie denken Sie über die Sendung? Schreiben Sie uns: Thüringer Allgemeine, Leipziger Str. 25, 06556 Artern.

08.02.2003

Copyright: Thüringer Allgemeine

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