|
12.01.2003
34 000 Kubikmeter pro Stunde abgepumpt
Ein Zentimeter fehlte, dann wäre aus dem mit Preisen überhäuften Ort Donndorf am Wochenende eine stinkende Kloake geworden. Druck-, Schmelz- und Grundwasser hatten den Hauptsammler der Kläranlage vollgedrückt und drohten, Abwasser auf die Straßen zurück zu pressen.
Da half nur eines: Pumpen, was das Zeug hält. Das Wasser musste schnellstmöglich raus aus der Kläranlage und den Poldern, um den Wasserspiegel zu senken und dadurch die Anlage zu entlasten. Das Schöpfwerk allein schaffte zwar 14 000 Kubikmeter pro Stunde, doch das reichte bei weitem nicht aus. Daher alarmierten die Donndorfer neben den Kameraden der Feuerwehr auch noch das Technische Hilfswerk, das zwei Trupps mit knapp zwanzig Leute und riesigen Pumpen in die wiederholt gefährdete Gemeinde entsandte. So konnten weitere 20 000 Kubikmeter pro Stunde in den Flutgraben, der zurzeit einem reißenden Fluss gleicht, gepumpt werden. Ununterbrochen liefen seit Freitagnachmittag die Pumpen und retteten damit ein weiteres Mal das Dorf vor dem Schlimmsten.
"Wir liegen hier in Donndorf extrem ungünstig", erklärte Hauptamtsleiter Hans-Georg Kurzhals im Gespräch mit "Thüringer Allgemeine". Da die Gemeinde in einer Mulde gebaut wurde, habe sie auch keinen Graben als Vorfluter, durch den das Wasser ablaufen kann. Doch auf den Feldern rund um das Dorf stand das Wasser bis zu zwei Meter hoch. Dazu drückten die verschiedenen Gräben und Bäche aus dem Bereich der Hohen Schrecke weiteres Wasser in den Raum Donndorf. Aber durch den schnellen Einsatz und die ständigen Kontrollen konnte Schlimmeres verhindert werden. Auch die Donndorfer waren wie immer voll dabei. In der Küche des Heimathauses wirbelten zum Beispiel Hannelore Weidauer, Regina Bogner, Wanda Rahaus und Sabine Grollmisch, damit Bürgermeisterin Gudrun Holbe immer genug Nudeln und Gulasch an die Helfer, die zum Teil aus Rudolstadt in Südthüringen kamen, verteilen konnte. Die bedankten sich dadurch, dass sie ordentlich reinhauten.
Von Sebastian TAUCHNITZ
12.01.2003
Copyright: Thüringer Allgemeine
Bericht
als PDF-Datei
|
