Presseberichte

05.01.2003

Frost bringt Entlastung

KYFFHÄUSERKREIS (rr). Der Wunsch der Helfer in Donndorf und Ritteburg vom Freitagnachmittag ist in Erfüllung gegangen - der Regen hat aufgehört und der einsetzende Frost brachte Entspannung, weil so das Wasser von den Hängen nicht mehr so nachdrückte, sich auch die Dämme und Deiche verfestigten. Dennoch war der Hochwasserschutz der vergangenen Tage in vielen Orten des Kyffhäuserkreises ein gewaltiger Kraftakt aller Helfer, gibt es voraussichtlich vor Mitte der Woche keine Entwarnung. Überall packten neben Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und der Bereitschaftspolizei ungezählte freiwillige Helfer tüchtig mit zu. Bürgermeisterin Gudrun Holbe (CDU) aus Donndorf hatte zeitweise 150 Freiwillige Helfer im Einsatz, die auf ihren Urlaub, freien Tag oder Mittagschlaf verzichteten. Am Ende hatte sich allerorten der Aufwand größtenteils gelohnt und auch der Damm in Donndorf, durch den der Ort bundesweit Medienpräsenz erlangte, hielt dem Unstrutwasser stand.

Auch wenn für die meisten Betroffenen die akute Hochwassergefahr zunächst gebannt ist, kann man nicht von einem reibungslosen Krisenmanagement sprechen. Was ganz schlecht funktionierte, war die Informationspolitik der Helferzentren untereinander und den Betroffenen gegenüber. Zudem wurde in Donndorf die Lage Freitagabend noch mal kritisch, als der Damm gesichert schien, doch plötzlich das Wasser von hinten drohte, weil das Staatliche Umweltamt einen Schieber nicht geschlossen hatte. In Bottendorf funktionierte auch eine Absperrung nicht richtig, so dass das Technische Hilfswerk Sangerhausen mit zahlreichen Pumpen nur verhindern konnte, dass das Abwasser nicht rückwärts in den Kanal läuft.

Generell muss der Hochwasserschutz weiter verbessert werden, denn diesmal hatten wir nicht mal so ein schlimmes Hochwasser wie in den 50-er Jahren, wo man mit den Schlittschuhen von Memleben bis Artern fahren konnte, erinnert sich der 83-jährige Bottendorfer Kurt Weberling.

05.01.2003

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