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Presseberichte

RP-Online.de

06.02.2003

Eine Region in Schwung bringen

Im MDR startet heute um 19:50 Uhr die Doku-Soap "Artern - Stadt der Träume".
Die Produktionsfirma Endemol will Sorgen und Hoffnungen der Menschen in der thüringischen Kleinstadt zeigen - und Mut zur Eigeninitiative machen.

Artern war mal die Stadt des "weißen Goldes": Das Salz brachte vielen Leuten Wohlstand. Schon 786 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, Goethes Großvater lebte hier, vorübergehend auch der Dichter Novalis. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand Artern für eine florierende Wirtschaft. Dann kam die Wende: Maschinenfabrik, Zuckerraffinerie und Brauerei - alles dicht. Heute gibt's in dem 7000-Seelen Ort nur noch ein Soleschwimmbad, das an bessere Zeiten erinnert. Im vergangenen Jahr schaffte Artern einen traurigen Rekord: als Stadt mit den meisten Arbeitslosen in ganz Deutschland.

Das Ortseingangsschild von Artern. Die Stadt hat traurige Berühmtheit erlangt als Stadt mit den meisten Arbeitslosen im Land.

Ab heute wird die thüringische Stadt wieder bekannter im Land: Als Schauplatz für die neue MDR-Serie "Artern - Stadt der Träume". In der Doku-Soap will Endemol alle zwei Wochen, immer donnerstags, 19.50 Uhr, über die Sorgen und vor allem Hoffnungen der Arterner berichten. Bei einem Doku-Format und der Produktionsfirma waren die Schlagzeilen schnell klar: "Big Brother kommt nach, Artern." Doch so soll es laut Rainer Laux, ehemaliger BB-Produzent, nicht werden. "Wir werden schnell in einen Topf geworfen mit Formaten, die auf anderen Sendern laufen sollen und wo beispielsweise ein Arbeitsplatz verlost werden soll. So etwas wird es nicht", betont er. Laux und sein Team mussten in der thüringischen Stadt eifrig Überzeugungsarbeit leisten.

Artern war die Stadt, die Endemol überhaupt auf die Idee gebracht hat für so ein Projekt - wegen der Schreckensmeldungen in Sachen Arbeitslosigkeit. "Nachdem wir uns intensiv in Artern, aber auch in anderen Städten umgeschaut hatten, haben wir uns schließlich für Artern entschieden", so Laux. Einmal, weil es eine kleine Stadt ist, die laut Endemol ein sehr großes Potenzial hat, etwa viele Freizeitmöglichkeiten. Und, "dort gibt es Menschen, die sehr offen sind, wenn man sie von der Idee überzeugt hat".

Am Beispiel des Stadt-Historikers Klaus Schmölling (67), der Familie von Schwimmmeister Jörg Neubauer (46) und des ehemaligen Lkw-Fahrers und Tattoo-Shop-Besitzers Mario Voeltz will Endemol zeigen, was die Menschen bewegt. "Es ist eine Doku-Soap, wie die Zuschauer schon einige mit verschiedenen Themen kennen. Wir begleiten Menschen in ihrem Alltag", so Laux. Die Probleme, aber auch die schönen Seiten sollen gezeigt werden. So sagt der 35-jährige Mario Voeltz: "Wenn ich zum Arbeitsamt gehe, schlagen die mir Jobs in den alten Bundesländern vor. Ich will aber hier bleiben."

Chronist Klaus Schmölling Fotos: MDR

Über die Sendung hinaus möchten der MDR und Endemol eine positive Entwicklung für Artern anstoßen. "Die Politik in Deutschland ist ja relativ am Ende: Wie auch die neuesten Arbeitslosenzahlen zeigen, ist vor allem Eigeninitiative gefragt", sagt Laux. Er möchte für Artern Unternehmer finden, die einfach mit anpacken. "Diese Verbindung ist tatsächlich neu. Wir wollen so auch den Bürgern zu mehr Eigeninitiative verhelfen", fügt er hinzu.

Artern ist ein Pilotprojekt - doch das Konzept soll wachsen. "Ich glaube, dass es eine Wirkung auf die Region hat und dass man so etwas in verschiedenen Orten machen kann." So gibt es erste Überlegungen bei Endemol, das Konzept noch in diesem Jahr auf Polen oder Italien zu übertragen. "Es hat momentan eine internationale Dimension, weil es vielen Ländern in Europa auch nicht besser geht."

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In der ARD gescheitert
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Alle zwei Wochen eine halbe Stunde - ein zu weit auseinander liegender Sendeplatz für eine Doku-Soap? Laux wehrt ab. Er ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Zunächst sollte das Format in der ARD laufen - dort scheiterte die Umsetzung am Geld. Der MDR griff zu. "Der Sender hat es relativ kurzfristig ins Programm gehievt", erklärt Laux. Sprich: Ein Sendeplatz musste frei gemacht werden. "Zunächst war ein Mal im Monat eine Stunde geplant." Endemol setzte sich für häufigere, dafür ruhig kürzere Sendungen ein. Zwei mal eine halbe Stunde sei völlig okay. "Eine normale Doku-Soap etwa zum Thema Schönheitschirurg dreht man relativ schnell ab. Aber wir begleiten ja tatsächlich über einen längeren Zeitraum die Entwicklung in Artern."

Die erste Folge wurde erst gestern fertig gestellt. Durch den 14 Tagesrhythmus haben Sender und Produktionsfirma nicht den Druck, schnell Ergebnisse liefern zu müssen. "Das ist ein längerfristig angelegtes Projekt", betont Laux. Zunächst laufen die Folgen bis Ende Juni, wenn es gut ankommt sogar ein ganzes Jahr. "Die Sendung ist bei einem öffentlich-rechtlichen Sender sehr gut aufgehoben. Wenn bei einem Privaten die Quote schlecht wäre, würde es sicher nach ein paar Folgen abgesetzt. Das kann man den Leuten nicht antun."

von ANDREA MILITZER

06.02.2003

Copyright: Rheinische Post

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