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Presseberichte


23.12.2003

Neue Impulse zur Enträtselung der Himmelsscheibe

"Man kann viele Theorien noch nicht nachvollziehen", gibt der Wallhäuser Hans Tettenborn offen zu. "Aber wir stehen ja noch am Anfang der Diskussion." Er selbst ist mehr für die praktische Seite, wie der Beobachtung des Sonnenaufgangs und -untergangs auf der Butterkuppe. So dachten etwa zwanzig himmelskundlich Interessierte aus nah und fern, die am Freitagabend mit Ralf Koneckis zum Sonnenuntergang zur Butterkuppe wanderten.

Auch wenn das Naturschauspiel durch das diesige Wetter nicht beobachtet werden konnte, untermauerten Teilnehmer ihre Erlebnisberichte von Sonnenauf- und -untergängen, indem sie die Punkte am Horizont zeigten. Der Dortmunder Schriftsteller Ralf Koneckis, Veranstalter der "1. Sangerhäuser Tagung zur vorgeschichtlichen Himmelskunde", bewies, dass die Enträtselung der Geheimnisse der ehemaligen Sternenscheibe von Sangerhausen - jetzt Himmelsscheibe von Nebra - ein breites Publikum interessiert. Die Zahl der Zuhörer im Museum verdoppelte sich am Abend.

Der aus der Schweiz angereiste Referent Martin Kerner interpretiert die Himmelsscheibe als "geometrisch symbolische Darstellung des Triplepunktes des frühen luni-solar-planetischen Kalenders". Für ihn zeigt die Scheibe die Mondsichel, den Planeten Venus sowie die Plejaden. Jeweils acht Goldpunkte kennzeichnen "das Erscheinungsbild der Venus als Morgen- und Abendstern".

Unabhängig von Kerner sind Ralf Koneckis und Holger Filling, ein Amateurastronom aus Kierspe, der Ansicht, dass auf der Scheibe "die Gesetzmäßigkeiten des Venus- und Merkurumlaufes, am Fixsternbild der Plejaden festgemacht, wiedergegeben wurde". Von Filling stammt bereits die anerkannte Theorie der "Horizontbögen" auf der Himmelsscheibe. Die Referenten sind sich darin einig, dass auf der Scheibe ein verschlüsselter Kalender dargestellt ist. Möglicherweise lässt sich sogar aus zwei übereinandergelegten Goldpunkten das Alter der Scheibe bestimmen. Diese beiden Punkte stellen nach Filling eine sehr seltene Konstellation von Merkur und Venus dar.

Die Theorien der Planetenbewegung veranschaulichte Hartmut Warm in seinem Vortrag mit selbst entwickelten sehr eindrucksvollen Computergrafiken. "Im April / Mai 2004 kann man den Venusbesuch in den Plejaden am Sternenhimmel beobachten", lädt Ralf Koneckis natürlich zum Besuch der Butterkuppe ein. Die besten Astrofotografien, die dort entstehen, sollen bei der zweiten Sangerhäuser Tagung, im Dezember 2004, gezeigt werden. Bis dahin will Jürgen Sander seine Beobachtungen der Sonnenauf- und -untergänge von diesem Aussichtspunkt aus fortsetzen. In seinem Referat entschädigte er mit Bildern von gelungenen Sonnenuntergängen über dem "Kürbishügel" für das am Freitag verpasste Naturschauspiel. Nach Koneckis Vorstellungen sollen auch künftig hier die von Hobbyforschern entwickelten Theorien zur Himmelsscheibe vorgestellt werden. Dann bleibt den Sangerhäusern außer dem Kleinplaneten noch etwas vom ehemaligen "Schatz von Sangerhausen".

von: Steffi Rohland

23.12.2003
Copyright: Mitteldeutsche Zeitung

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