09.08.2003
Hitzerekord nicht in Gefahr
Die seit Wochen andauernde tropische Hitze in der Region führt zwar zu Höchsttemperaturen jenseits der 30-Grad-Marke, aber der seit elf Jahren bestehende Hitzerekord ist noch nicht in Gefahr, sagte am Donnerstag ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes, Wetterstation Artern. Demnach wurde am 9. August 1992 mit 37,4 Grad Celsius die bisherige Höchsttemperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in der Unstrutstadt gemessen.
Hoch "Michaela" bescherte der Region einen Spitzenwert von 34 Grad Celsius, der am 3. August registriert wurde, so der Sprecher (siehe Hintergrundkasten). Durchschnittlich schlage der August mit vier so genannten heißen Tagen (Temperatur über 30 Grad Celsius) zu Buche. "Bereits an den ersten sechs Tagen lagen wir darüber", erklärte der Sprecher.
Die Hitzewelle beschert den Freibädern steigende Besucherzahlen und höhere Einnahmen.
Mit rund 18 000 Besuchern registrierte am Donnerstag das Strandbad in Kelbra das Ergebnis aus dem Vorjahr. "Die Wassertemperatur des Stausees beträgt in einem halben Meter Tiefe gemessen noch 26 Grad", sagte Gerd Heller, Chef des Freizeitareals "Seecamping-Kelbra". Zudem sei die jährlich wiederkehrenden Algenplage bisher nicht in Sicht.
Auch im Sangerhäuser Stadtbad wird der finanzielle Zuschussbedarf in diesem Jahr wohl weitaus geringer als im Vorjahr ausfallen. Knapp 19 000 Besucher und rund 19 500 Euro Eintrittsgeld wurden 2002 gezählt. Rund 2 000 Wasserratten mehr wurden bereits bis Donnerstag gezählt. "Da kommen wir vielleicht an die Rekordmarke heran, die 1997 bei rund 35 000 Besuchern lag", gab sich Stadtsprecherin Marina Becker optimistisch.
In der Kreisverwaltung gibt man indes grünes Licht für die Wasserqualität in den vom Gesundheitsamt kontrollierten Gewässern. "Es ist alles in Ordnung", sagte Pressesprecher Wolfgang Pfeiffer mit Blick auf die Untersuchungen des kühlen Nass in Roßla, Kelbra und Wettelrode. Alle zwei Wochen werden Proben entnommen.
Die teils politischen Forderungen nach "hitzefrei" werden weder in der Kreisverwaltung noch in der Stadtverwaltung Sangerhausen angewandt. "Wir haben ohnehin eine gleitende Arbeitszeit und müssen die Bürgersprechstunden absichern", so Marina Becker.
von Karl-Heinz Klarner
09.08.2003
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