09.12.2002
Fernsehträume und raue Wirklichkeiten
Viele Arterner befürchteten schon, dass ihnen statt der "Stadt der Träume" nur ein böses Erwachen ins Haus steht, als der Mitteldeutsche Rundfunk und Endemol monatelang ergebnislos über die Produktion der
Dokusoap "Stadt der Träume", die in Artern gedreht werden soll, verhandelten. Inoffiziell hieß es aber jetzt bei Endemol, dass der mdr das Projekt noch vor dem Wochenende offiziell vorstellen wird. Der Sender habe sich das Recht vorbehalten, das Projekt zu präsentieren, weiß auch Arterns Bürgermeister Wolfgang Koenen (PDS). Bis dahin sei Stillschweigen zwischen den Verhandlungspartnern vereinbart worden. Hinter vorgehaltener Hand spricht man jedoch bereits davon, dass die Dreharbeiten Ende Januar beginnen und die Serie zwei Mal im Monat ausgestrahlt werden soll.
Am Sonntag will nun die Firma Standort-Pool AG aus dem bayrischen Mertingen, die nach eigenen Angaben kommunale Gewerbeflächen vermarktet, eine so genannte Zukunftswerkstatt abhalten. Das Unternehmen ist keine Unbekannte in der Traumstadt. Vor Monaten wurde die Firma im Stadtrat vorstellig und bot für horrende Summen an, im Internet für das Arterner Gewerbegebiet zu werben. Damals lehnte der Rat dankend ab. Nun tritt der Internet-Anbieter als offizieller Partner Endemols auf und will in Vorleistung treten.
Zum Beispiel mit der Zukunftswerkstatt, an der auch Rainer Laux, der Verantwortliche von Endemol, teilnehmen wird. Hierbei sollen die Arterner in unregelmäßigen Abständen ihre Vorstellungen und Wünsche, aber auch ihre Sorgen in Bezug auf die Dreharbeiten einbringen. "Die Menschen sollen das Gefühl haben, dass sie nicht allein gelassen werden und umfassend informiert sind", so Standort-Pool-Vorstand Wolfgang Lindner.
Seine Firma will Investoren betreuen, die sich - durch die Medienpräsenz in die "Stadt der Träume" gelockt - in Artern niederlassen wollen. Dazu entwickele man gerade eine Internetseite für Artern, die im Januar freigegeben werden soll.
von Daniel DRECKMANN und Sebastian TAUCHNITZ
09.12.2002
Copyright: Thüringer Allgemeine
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