31.07.2002
Schleuse Ritteburg offiziell eröffnet
In Ritteburg wurde gestern die für 1,7 Millonen Euro sanierte Wehranlage an der Unstrut offiziell eingeweiht. "Der Landwirtschaftsminister sitzt jetzt in einer dunklen Bude, schwitzt und beneidet uns um diesen Termin", entschuldigte Stephan Illert, Staatssekretär im Thüringer Umweltministerium, gestern sein Einspringen für Volker Sklenar (CDU) bei der Einweihung der Wehranlage Ritteburg. Artig bedankte Illert sich auch bei den knapp 200 Gästen, die sich den ersten offiziellen Schleusungsvorgang nicht entgehen lassen wollten, für ihre Gelder, wurde das gesamte Projekt doch mit Steuergeldern finanziert. Was dann folgte, war angenehm unspektakulär und formlos. Die Schleuse am oberen Ende wurde geöffnet, und, angeführt vom Rudermeister Karl Träger paddelten Ruderer aus Roßleben sowie einige Arterner Kanuten hinein. Nachdem das Wasserniveau unter leisem Gurgeln um 1,40 Meter gesenkt und die unteren Tore geöffnet wurden, waren es jedoch die wendigeren Arterner Kanuten, die als erste hinausschossen und an der neu installierten Bootsanlegestelle vorbeifuhren. Anschließend gab Matthias Deutsch, Historiker der Umweltakademie Nordhausen einen historischen Abriss zur Ritteburger Wehranlage - und viele Gäste holten sich schon mal ein Bier und eine Rostbratwurst. Der Wehr war 1986 durchgebrochen, weil sich durch die weitere Begradigung der Unstrut das Gefälle und die Fließgeschwindigkeit erhöhten und das Wehr so allmählich unterspült wurde.
Im Winter 2000 begann man dann mit der Sanierung, die im Mai dieses Jahres abgeschlossen wurde. 6,70 Meter tief ins Erdreich reichen nun die Verankerungen, erklärt Marcel Möller vom Staatlichen Umweltamt Sondershausen. 480 Quadratmeter Beton, 25 Tonnen Eisengitter und 230 Tonnen Spundwände aus Metall wurden bei dem Wehr verbaut, der mit der etwa 15 Meter langen Fischtreppe das Wanderfischprogramm des Freistaates ausdrücklich fördere.
Von Daniel DRECKMANN
31.07.2002
Copyright: Thüringer Allgemeine
Bericht
als PDF-Datei
|